Digitalradio – DAB im Wohnmobil

Digital kodierte Programme bieten im Schnitt deutlich besseren Hörgenuss als herkömmliche UKW-Programme. Dies gilt insbesondere für bewegte Empfänger und interessiert damit speziell im Wohnmobil. Als wesentlichen Standard des „Digital Radio“ kennen viele Deutsche das Digital Audio Broadcasting (DAB).

Eigentlich löst DAB den üblichen UKW-Rundfunk ab – allerdings mit erheblichen Startproblemen. Seit etwa fünfzehn Jahren existiert DAB bereits, während im letzten August bundesweit DABplus startete: Dieses Paket aus einem Dutzend Sendern lässt sich in Reisemobilen klar besser empfangen als die bisherigen DAB-Stationen. Pure DAB-Geräte lassen sich jedoch für DABplus nicht nutzen. Stattdessen bieten beispielsweise JVC und Kenwood passable DAB/DABplus-Tuner für niedrige dreistellige Beträge.

Viele dedizierte DAB-Geräte lassen sich problemlos in DIN-Konsolen einbauen. Dort integrieren sie sich über reguläre Adapter für den CAN-Bus in die Bordelektronik. So nutzen Radiofreunde auch gewöhnliche Klangsysteme statt teuerer Soundanlagen der Radiohersteller.

Mittlerweile sendet auch mancher DVB-T-Sender (Digital Video Broadcasting – Terrestrial) Radioprogramme zusätzlich zu TV-Angeboten. Im Berliner Raum etwa lassen sich so einige Stationen hören. Für das Bundesgebiet liegen jedoch keine Pläne zu DVB-T-Radio vor. Ohnehin eignet sich DVB-T im Gegensatz zu DABplus nicht sonderlich für mobilen Empfang. So genießen DABplus-Nutzer im Wohnmobil oder in der Zugmaschine vor dem Wohnwagen klaren Radioempfang ohne Ausfälle jenseits von 60 Stundenkilometern. Speziell gelingt dies auch mit DAB/DABplus-USB-Sticks, etwa von Terratec Noxon. So dienen beispielsweise Laptops problemlos der Wiedergabe digitaler Radioprogramme.

Stichproben zur Empfangsqualität von DABplus verheißen Gutes für die Zukunft. Das Rhein-Neckar-Gebiet etwa bietet exzellenten Empfang. Generell lassen sich versorgte Gebiete rasch per online Karte zur DAB Abdeckung ermitteln. In bedienten Arealen lässt sich mit jedem DABplus-Radio vernünftiger Empfang erwarten. Allerdings bieten entsprechende Sender nur jeweils regionale Programme.

DAB sendet nicht im UKW-Frequenzband. Wer zusätzlich zu UKW gerne DAB nutzen möchte, bringt also eine zweite Antenne am Reisemobil an. Hier funktionieren speziell Scheibenantennen großartig. Deren Empfang mag allerdings gelegentlich unter Alkovenüberbauten enttäuschen. Dann helfen entsprechende Außenantennen. Frequenzsplitter versorgen DAB- bzw. UKW-Eingänge der Empfangsgeräte.

UKW-Treue lohnt, denn DABplus deckt derzeit nur knapp zwei Fünftel des Bundesgebiets ab. Zudem lässt die Vielfalt digitaler Programme noch zu wünschen übrig. Wer gerne global tourt, dem sei zudem Digital Radio Mondiale (DRM) empfohlen: Als schmalbandiges Rundfunksystem lässt es sich weltweit einsetzen. Dazu nutzt DRM den AM-Frequenzbereich, also Kurz–, Lang- und Mittelwelle.

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