Das Wohnmobil ABC

B wie Bereifung

Bei der Überlegung der richtigen Bereifung ist es natürlich sehr wichtig, sein Nutzungsverhalten genau zu überdenken. Bin ich nur im Sommer unterwegs, reichen normale Sommerreifen. Will ich auch im Winter mobil sein, benötige ich Ganzjahresreifen mit Schneekennung oder Winterreifen. Letztere sind dann unerlässlich, wenn ich in höheren Lagen wohne, wo Schneefall im Winter normal ist. Am Niederrhein reichen da vielleicht auch Ganzjahresreifen – aber bitte immer mit Schneekennung. In jedem Fall braucht das Fahrzeug spezielle Reifen mit C – Kennung wegen der höheren Traglast, aber das weiß natürlich jeder Reifenhändler.
Eigentlich eine Binsenweisheit, aber auch beim Thema Reifen sollte man nicht unbedingt sparen. Runderneuerte Reifen sind nicht zu empfehlen, ebenso wenig irgendwelche Billigschluffen aus Fernost. Wer einmal erlebt hat, wie schwierig das Manövrieren eines Gefährts von 3,5 Tonnen und mehr bei einem geplatzten Reifen ist, sollte hier vorsichtig sein. Auch der Reifenwechsel am Wohnmobil ist nicht ganz so einfach, wie beim Pkw. Wer es nicht glaubt, schaue mal im in den Videoplattformen nach –  vielleicht unter Stichwort „Reifenplatzer Wohnmobil“.

 

F wie Fahrzeugart

Die Vielfalt der Wohnmobile ist groß. Angefangen vom relativ komfortlosen Kultfahrzeug VW-Bulli, über Dachzelt-Konstruktionen, Kastenwagen, teil- oder vollintegrierte Wohnmobile oder Alkovenfahrzeuge hat man die Qual der Wahl.

Hier nur ein paar Hinweise, die ich aus meiner subjektiven Sicht wahlentscheidend finde:

Zahl der Betten und Sitzplätze: Vielfach werden Wohnmobile von hauptsächlich von zwei Personen genutzt. Daher empfehle ich ein Fahrzeug mit einem festen Doppelbett oder zwei festen Einzelbetten. Nur weil vielleicht mal irgendwann die Enkel bei einer Reise mitfahren, sollte man nicht ständig ein weiteres Festbett vorhalten. Für solche Fälle gibt es schlaue Umbaumöglichkeiten, z.B. der Umbau der Sitzgruppe zum Bett oder ein Hubbett, das sonst nicht weiter stört.

Ob nun Alkoven oder integriert ist Geschmacksache. Alkovenmodelle haben sicher i.d.R. schlechtere CW-Werte, was sich aber nach meiner Erfahrung weder im Fahrverhalten, noch im Dieselverbrauch entscheidend niederschlägt. Allerdings sind Alkovenfahrzeuge deutlich höher, was schon mal bei Tunneldurchfahrten oder engen Gebirgsstrecken problematisch sein kann.

Ich persönlich schätze mein Alkovenfahrzeug, weil mein Bett ständig bereit ist und im Wohnbereich keinen Platz wegnimmt. Das spielt dann vor allem bei der Länge des Fahrzeugs und der damit verbundenen Parkplatzsuche eine Rolle. Mein 6,50 m Alkovenfahrzeug findet auch schon mal in der Stadt einen Parkplatz, das integrierte Modell mit separatem Schlafzimmer im Heck und 8 Metern Länge tut sich da schon schwerer.

Wie schon gesagt, dies ist alles subjektiv, die Kriterien sollten aber beachtet werden.

G wie Gas

Die meisten Wohnmobile werden mit den grauen 11 kg Gasflaschen versorgt, die über 20 l Flüssiggas verfügen. Meist ist auch noch Platz für eine Reserveflasche. Damit kommt man in der Regel ganz gut aus, vor allem wenn im Sommer wenig Verbrauch für Heizung anfällt. Dann wird die Gasversorgung in erster Linie für Warmwasser, zum Kochen und für den Betrieb des Kühlschranks benötigt, wobei man letzteren auch während der Fahrt mit 12 V betreiben kann oder auf Stellplätzen mit 220 V.
Mein Wohnmobil verfügt aber über einen 80-Liter-Gastank, der für mich viele Vorteile hat. Zum einen muss man wesentlich seltener „nachtanken“ und die lästige Suche nach einer Tauschmöglichkeit – vor allem im Ausland oft ein Problem – entfällt. Wenn mit dennoch einmal unterwegs das Gas ausgeht, kann ich den Tank an jeder Tankstelle mit LPG nachfüllen.
Eine regelmäßige Überprüfung der Gasanlage ist in jedem Fall vorgeschrieben.

 

N wie Nasszelle

Der Badbereich ist entscheidend für den Wohlfühlfaktor an Bord. Ein Kriterium für die Auswahl meiner Fahrzeuge ist immer die räumliche Gestaltung des Bads. Besonders kleinere Wohnmobile werben gerne mit einem platzsparenden Bad. Das bedeutet dann in der Regel, dass es keine räumliche Trennung zwischen Toilette und Duschbereich gibt, man zum Duschen den Wasserhahn des Handwaschbeckens herauszieht und entweder notdürftig befestigt oder beim Duschen in der Hand hält.

Schön, das ist platzsparend, aber spätestens nach einer Woche verflucht man diesen Minimalismus. Nach jedem Duschen das komplette Bad trocknen, beim Sitzen auf der Toilette die Füße in der Duschtasse, kein Platz zum Verstauen der Utensilien… Och nö.

Und ein weiteres wichtiges Kriterium: Man achte beim Kauf darauf, dass ausreichend Wasserdruck vorhanden ist, wenn man beim Duschen nicht von Tropfen zu Tropfen hüpfen mag.

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