Reiseanekdote aus dem Wohnmobil

Mit einem Wohnmobil lassen sich nicht nur Träume von großen Urlaubsreisen und kleinen Wochenendtrips verwirklichen. Wer seine Verwandtschaft weit entfernt wohnen hat und diese auch ab und an besuchen möchte, wird auch hierbei die Annehmlichkeiten seines mobilen Eigenheims zu schätzen lernen: Das Schlafen auf harten Sofas und in Besucherritzen entfällt genauso wie das morgendliche Schlange stehen an der Badezimmertür.

Eine Optimierung in Bezug auf die Stellmöglichkeiten ist dabei nur bedingt möglich, da nicht jeder Ort, in dem Tante oder Schwiegermutter leben, auch einen ausgewiesenen Stell- oder Campingplatz für Wohnmobile zu bieten hat. Zwischenfälle sind daher nicht ausgeschlossen!

Die Wildcamper und das Klassentreffen.

Diese Erfahrung machten auch Bernd und Karin, als sie wieder einmal die Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem ihnen bekannten, ruhigen Parkplatz verbrachten. Sie hatten schon öfter als Wildcamper auf der Parkfläche der kleinen Gemeinde gestanden und nach manch feucht-fröhlicher Familienfeier ungestört bis gegen Mittag geschlafen, um danach ausgeruht und erholt die Heimreise anzutreten.

Bernds Klassentreffen dauerte bis lange in die Nacht. Die beiden erreichten im Morgengrauen, fröhlich und beschwingt, aber auch rechtschaffen müde, ihr kleines Zuhause nur noch mit dem Wunsch nach Schlaf.

Entsprechend ungehalten registrierte Karin im Halbschlaf ein deutliches Hämmern und Klopfen und erklärte sich die störenden Geräusche als vorübergehenden Lärm einer verfrühten Müllabfuhr. Sie versuchte wieder einzuschlafen – schließlich war es ja erst halb sieben und zum Aufstehen noch viel zu früh. Außerdem schien es draußen wieder leiser zu werden.

Erneutes Klappern, nun verbunden mit deutlich hörbaren Stimmen, ließ die Eheleute erneut aus dem unruhigen Schlaf aufschrecken. Als der Krach merklich lauter wurde und die Stimmen ihrem Wohnmobil immer näher kamen, entschied sich Karin, nun doch einen Blick durch das Heckfenster zu riskieren, um die Störenfriede zu erkennen.

Was sie durch den schmalen Spalt zwischen Jalousie und Fenster sah, ließ sie erschrocken zurückweichen. Rund um ihr fahrbares Häuschen standen Tische, auf denen sich jede Menge der verschiedensten Utensilien aufstapelten. Eine lebhaft geführte Diskussion über den vermuteten Grund des Wohnmobilaufenthalts endete mit dem Satz: „Da pennen welche!

Es dauerte nur wenige Minuten, bis jemand an die Vordertür klopfte und einem verdutzten und nur spärlich bekleideten Bernd erklärte, was draußen stattfand: Rund um das Wohnmobil wurde gerade ein Flohmarkt aufgebaut!

Da die Eheleute ihr Wohnmobil weder verkaufen noch zum Wohnmobilankauf geben wollten, durften sie unter dem Gelächter der umstehenden Händler den Platz verlassen.

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